Welches Material für ein Carport?

Carport
Carport passend zum Haus aus Holz, Alu oder Stahl | Foto: © U.J.Alexander

Als Unterstand für das Auto kommt der Carport alternativ zur klassischen Garage infrage. Freistehend oder als Anbau am Haus – die Überdachung trumpft mit ihrer Vielseitigkeit auf. Diese bezieht sich auf die Verwendung sowie auf den Aufbau. Schließlich kommen verschiedene Materialien für Carports infrage. Neben Holz empfehlen sich Modelle aus Stahl oder Aluminium.

Carport – die Alternative zur Garage

42 Prozent der Deutschen sind laut einer 2022 veröffentlichten Mobilitätsumfrage auf ihr Auto angewiesen. Daher verwundert es nicht, dass sie sich für den fahrbaren Untersatz einen geschützten Stellplatz wünschen.

Neben der Garage dienen Carports als beliebte Unterstände für das Fahrzeug. Abhängig vom Bundesland funktioniert der Bau der Modelle bis zu einer Stellplatzgröße von 50 Quadratmetern ohne Baugenehmigung.

Vorteile eines Carports im Überblick

Im Gegensatz zu einer Garage punkten Carports mit ihrer offenen Bauweise. Durch ihr „luftiges Design“ wirken sie in dunklen Ecken des Grundstücks harmonischer als ein geschlossener Anbau.

Ein klassischer Carport setzt sich aus einer Unterkonstruktion und der Überdachung zusammen, durch diese einfache Konstruktion ist er von einem geübten Heimwerker leicht zu montieren. Bei Bedarf erweitern die Besitzer den Autounterstand mit Extras:

  • Sichtschutzelementen
  • Blumenampeln
  • Rankgittern
  • Solarplatten

Reicht der Platz unter dem Carport aus, finden darunter neben dem Auto auch Topfpflanzen einen wettergeschützten Stellplatz.

Zwar schützt der Unterstand den Wagen im Vergleich zu einer Garage weniger effektiv vor Niederschlag, durch die gute Belüftung trocknet Feuchtigkeit jedoch schneller. Dadurch sinkt die Korrosionsgefahr am Fahrzeug.

Hinweis: Steht kein Auto unter dem Carport, lässt sich dieser in Ausnahmefällen zur überdachten Terrasse umfunktionieren. Dabei jedoch die Zweckentfremdungsverordnung beachten, denn dauerhaft ist dies nicht erlaubt. Wie eine Garage ist er überwiegend zum Unterstellen eines Fahrzeugs zu nutzen. Zuwiderhandlungen ziehen ein Bussgeld oder eine Abrissanordnung nach sich.

Welche Materialien für Carports gibt es?

Steht das Auto unter einem Carport, sinkt das Risiko, dass gefrorener Regen oder Hagel Kratzer im Lack hinterlassen. Ebenfalls dient die Überdachung als Schutz vor:

  • Blütenpollen
  • fallendem Blattwerk
  • Eicheln, Kastanien oder Fallobst

Um diese Schutzfunktion zu erfüllen, besteht ein Carport aus langlebigen und robusten Materialien. Grundsätzlich unterscheiden sich Modelle aus Holz und Metall, wobei beide Varianten Vor- und Nachteile aufweisen.

Carports aus Holz

Bei der Wahl eines Carports achten viele Käufer darauf, dass das Modell optisch zu Haus und Garten passt. Legen sie auf ein natürliches Ambiente wert, kommt eine Überdachung mit Holzkonstruktion als Autostellplatz infrage.

Bei Carports aus Holz unterscheiden sich zahlreiche Holzarten in:

  • Farbe
  • Witterungsbeständigkeit
  • Design

Heimische Hölzer, die Wind und Wetter standhalten, sind Douglasie und Lärche.

Vorwiegend die sibirische Lärche übersteht viele Jahre – sogar ohne zusätzlichen Wetterschutz. Die meisten Holzarten brauchen jedoch in regelmäßigen Abständen eine Lasur, um ihre ansprechende Optik und ihre Stabilität langfristig zu erhalten.

Im Vergleich zu Carports aus Metall fallen die Preise bei den hölzernen Pendants tendenziell niedriger aus. Allerdings zeigt sich die Mehrzahl der verwendeten Hölzer pflegeintensiver als Stahl oder Aluminium. Daher empfiehlt es sich, Preisersparnis und Wartungsaufwand gegeneinander abzuwägen.

Carports aus Stahl

Carports aus rostfreiem Stahl zählen aufgrund ihres robusten Aufbaus und der Langlebigkeit zu den beliebten Klassikern. Die stählerne Unterkonstruktion hält Wind und Niederschlag stand. Abhängig vom Modell trägt sie hohe Schneelasten.

Verglichen mit Holz braucht Stahl wenig Pflege. Es genügt, die Stahlträger gelegentlich mit Wasser von Schmutz zu befreien. Mehrere Hersteller bieten stählerne Carports inzwischen zum Anpassen der Optik ans Haus in zahlreichen Farben an.

Zu den Nachteilen von Stahlcarports gehört das hohe Gewicht der Stahlträger und -balken. Dieses erschwert Aufbau und Montage. Zudem kosten die Autounterstände aus Stahl mehr als ihre hölzernen Alternativen.

Carports aus Aluminium

Entscheiden sich Hausbesitzer, ein Alu-Carport zu kaufen, profitieren sie von einem leichten und stabilen Niederschlagsschutz für ihren Wagen. Im Schnitt wiegen die Träger und Balken einer Aluminiumunterkonstruktion bis zu zwei Drittel weniger als die stählernen Pendants.

Bei pulverbeschichtetem Stahl hält sich die Gefahr einer Rostbildung in Grenzen – ist jedoch nicht vollständig ausgeschlossen. Dagegen trumpft Aluminium mit seiner Rostfreiheit auf.

Neben der hohen Witterungs- und Widerstandsfähigkeit weist auch ein Alu-Carport eine hohe Tragfähigkeit auf. Im Vergleich zu Stahl fällt die Bearbeitung dieses Metalls leichter, was individuelle Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet.

TIPP: Neben Carports aus Stahl oder Aluminium existieren Varianten, die beide Materialien und deren Vorteile miteinander vereinen.

Was kostet ein Carport?

Die Kosten eines Carports hängen von seiner Größe und den verwendeten Materialien ab. Zwar existiert keine pauschale Preisangabe, jedoch ermöglichen die Durchschnittskosten einen guten Überblick.

Bei einem Carport aus Holz beginnt die Preisrange im Schnitt bei 300 bis 500 Euro. Abhängig von der Holzart und der Größe des Baus können die Kosten auf mehrere tausend Euro ansteigen.

Entscheiden sich Hausbesitzer für einen Autounterstand mit Stahlkonstruktion, rechnen sie bei einem Bausatz mit Kosten zwischen 900 und 5.000 Euro. Bei Doppelcarports kommen Mindestanschaffungskosten von durchschnittlich 10.000 bis 13.000 Euro auf sie zu.

Der Bausatz für Carports aus Aluminium schlägt im Schnitt mit einem Preis zwischen 1.000 und 1.200 Euro zu Buche. Größenabhängig steigen die Kosten eines Doppelcarports auf bis zu 6.000 Euro an.

Fazit

Mit einem Carport, der „luftigen“ Alternative zur Garage, erhalten Käufer einen stabilen Unterstand für ihr Auto. Die Materialwahl entscheidet über den Pflegeaufwand und den Preis des Modells. Vergleichsweise günstig, jedoch wartungsintensiv sind Carports aus Holz. Langlebig, wartungsarm und witterungsbeständig, jedoch deutlich teurer, sind Alternativen aus Stahl oder Aluminium.