Kräuter im Hochbeet anbauen – Tipps für den Ernteerfolg

Ein Kräuterhochbeet passt praktisch in jeden Garten. Foto © JM Soedher stock adobe

Legen Gärtner ein Hochbeet für Kräuter an, ergänzen sie ihren Speiseplan vielseitig mit Küchenkräutern aus eigenem Anbau. Welche Pflanzen im Beet gedeihen, unterscheidet sich standortabhängig. Bereits vor dem Bau eines Kräuterhochbeets überlegen Gartenbesitzer daher, welche Gewächse sie darauf kultivieren.

Welche Vorteile bietet ein Kräuterhochbeet?

Ein eigener Garten oder Hof bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten. Bereits wenig Platz reicht aus, um ein Hochbeet für Kräuter anzulegen. Dieses bringt für die (Hobby)Gärtner eine Vielzahl an Vorteilen mit sich:

  • Kräuterhochbeete bieten aufgrund der Höhe einen guten Schutz vor Schädlingen, da Mäuse oder Schnecken schwerer an die Pflanzen gelangen.
  • Auf einem Hochbeet sammeln sich im Vergleich zum Flachbeet weniger Unkrautsamen, was die Pflege vereinfacht.
  • Besitzen Kräuterhochbeete einen sauberen Schichtaufbau aus Grünabfällen, bilden sie regelmäßig neue Nährstoffe und eignen sich für eine Bepflanzung über mehrere Jahre.
  • Hochbeete für Kräuter verschönern die Optik des Gartens.

Zusätzlich ermöglichen Kräuterhochbeete den Gärtnern eine rückenschonende Arbeit bei Saat, Pflege und Ernte der Pflanzen.

Kräuter für ein sonniges Hochbeet auswählen

Ob Gärtner ein Kräuterhochbeet im Vorgarten oder im hinteren Bereich ihres Grundstücks anlegen, entscheiden Platzangebot und individuelle Vorlieben. Abhängig vom Standort unterscheiden sich die Kräuter, die auf dem Hochbeet gedeihen. Befindet sich dieses an einem sonnigen Platz, eignet es sich für:

  • Kümmel
  • Estragon
  • Thymian
  • Majoran
  • Salbei
  • Dill
  • Rosmarin
  • Currykraut
  • Knoblauch

Mauerpfeffer und Anis fühlen sich wohl, wenn ihnen viel Licht und Wärme zur Verfügung stehen. Ebenfalls bevorzugt das beliebte Küchenkraut Basilikum einen vollsonnigen Standort. Daher empfiehlt sich für diese Pflanzen ein Hochbeet für Kräuter auf der Südseite des Hauses. Bei dessen Bepflanzung achten Gärtner darauf, welche Gewächse miteinander harmonieren.

Bei einer Kombination aus feuchtigkeitsliebendem Basilikum und trockenresistentem Thymian ergeben sich Schwierigkeiten bei der richtigen Bewässerung.

Zahlreiche Küchenkräuter, die sich in einer warmen Umgebung mit trockenem Boden gut entwickeln, passen dagegen problemlos zusammen. Thymian kommt als Nachbar vieler mediterraner Kräuter infrage, darunter Koriander und Borretsch.

Für diese eignet sich alternativ der Anbau in einem Gewächshaus, um sie in regenreichen und kühlen Jahren vor Staunässe und Kälte zu schützen.

Kräuter für ein Hochbeet im Halbschatten finden

Im Vergleich zu Holz punkten Hochbeete aus Aluminium mit ihrem geringeren Eigengewicht. Daher eignen sich als Standort für diese Modelle auch Terrasse oder Balkon. Befindet sich das Kräuterhochbeet im Halbschatten, wachsen darauf die folgenden Kräuter:

  • Bohnenkraut
  • Waldmeister
  • Schnittlauch
  • Kerbel
  • Gartenkresse
  • Petersilie
  • Melisse
  • Rucola
  • Liebstöckel
  • Knoblauchsrauke

Zu den bekannten und beliebten Küchenkräutern, die einen feuchten und schattigen Standort bevorzugen, zählt Bärlauch. Eine im Jahr 2015 veröffentlichte Studie zeigt, welche Vorteile die Pflanze auf die Gesundheit haben kann. Untersuchungen ergaben, dass diese ein hohes kardioprotektives Potenzial aufweist.

Einige Kräuter vertragen gleichermaßen Vollsonne und Halbschatten. Zu ihnen zählen Koriander, Dill, Kümmel sowie Zitronengras. Pflanzen Gärtner Letzteres nach den Eisheiligen im Hochbeet an, genießen sie später im sommerlichen Garten den würzig-erfrischenden Duft.

Welche Kräuter eignen sich für ein Hochbeet im Schatten?

Fehlt an sonnigen oder halbschattigen Orten der Platz für ein Hochbeet, bauen Gärtner dieses alternativ im Schatten auf. Allerdings fühlen sich viele Kräuter ohne ausreichend Sonneneinstrahlung und Wärme unwohl. Zu den Pflanzen, die auch mit einem schattigen Standort Vorlieb nehmen, gehören jedoch:

  • Gundermann
  • Pfefferminze
  • Brunnenkresse

Einige Halbschattengewächse unter den Kräutern kommen ebenfalls mit maximal ein bis drei Sonnenstunden am Tag aus. Bärlauch, Estragon sowie Kerbel und Schnittlauch eignen sich dementsprechend für schattige Standorte.

Pflegeleichte und vergleichsweise anspruchslose Küchenkräuter wie Pimpinelle geben sich mit Pflanzorten mit viel oder wenig Sonneneinstrahlung zufrieden. Daher eignen sie sich für jede Art Hochbeet.

Gibt es Kräuter, die sich nicht fürs Hochbeet eignen?

In einem Hochbeet für Kräuter finden zahlreiche Küchen-, Gewürz- und Heilkräuter Platz. Einige Pflanzen bevorzugen aufgrund ihrer Größe Flachbeete. Lavendel nimmt viel Raum ein und beeinträchtigt damit das Wachstum der Nachbarpflanzen. Daher eignet sich das Gewächs als klassische Beetbepflanzung oder als Reinkultur auf XXL-Hochbeeten.

Kräuterhochbeet anlegen – Schritt für Schritt

Bevor Gärtner ein Hochbeet für Kräuter in Garten oder Gewächshaus anlegen, stehen die folgenden Überlegungen im Vordergrund:

  • Wie viel Sonne steht am jeweiligen Standort zur Verfügung?
  • Welche Kräuter passen zu den Standortbedingungen?
  • Welche Größte bietet sich für das Hochbeet an?
  • Welche Pflanzerde empfiehlt sich?

Sind diese Fragen geklärt, beginnen Gartenbesitzer mit dem Bau ihres Hochbeets. Ob sie dieses komplett selbst herstellen, sich für einen Bausatz oder eine fertige Konstruktion entscheiden, hängt von mehreren Faktoren ab. Hauptsächlich spielen das eigene handwerkliche Geschick sowie der geplante Zeit- und Kostenaufwand im Mittelpunkt.

Wie funktioniert der Bau eines Kräuterhochbeets?

Beim Anlegen eines Hochbeets empfiehlt sich die folgende Vorgehensweise:

  1. Schritt: Standort abhängig vom Platzangebot und den favorisierten Kräutern für den Anbau wählen.
  2. Schritt: Höhe und Größe des Hochbeets abhängig der gewählten Kräuterarten festlegen.
  3. Schritt: Boden für den Aufbau des Hochbeets ebnen.
  4. Schritt: Hochbeet nach Herstelleranleitung oder eigenem Ermessen zusammenbauen und auf dem Standort platzieren.
  5. Schritt: Rahmen des Hochbeets im Boden verankern.
  6. Schritt: Draht als Wühlmaus- und Schneckenschutz in den Rahmen einlegen und befestigen.
  7. Schritt: Vlies aus wasserdurchlässigem Material über den Draht legen und ebenfalls am Rahmen des Hochbeets befestigen.
  8. Schritt: Hochbeet abhängig der Bedürfnisse der bevorzugten Kräuter mit der passenden Erde auffüllen und diese gleichmäßig verteilen.
  9. Schritt: Kräuterhochbeet bepflanzen und anschließend gründlich wässern, ohne jedoch den Samen wieder auszuschwemmen.

Wann die Bepflanzung des Kräuterhochbeets beginnt, hängt von der empfohlenen Saatzeit der ausgewählten Pflanzen ab. Bei der Mehrzahl der kälteempfindlichen Kräuter empfiehlt sich die Aussaat erst Mitte Mai nach den Eisheiligen.

Nach dem Aussäen der Kräutersamen oder der Direktpflanzung der Gewächse ergibt es Sinn, die einzelnen Pflanzbereiche mit kleinen Schildern zu kennzeichnen. Diese verraten, an welcher Stelle welches Kraut wächst.

Fazit

Ein Hochbeet für Kräuter schmückt den Garten und dient gleichzeitig als Quelle schmackhafter Küchenkräuter. Welche Gewächse die Gärtner anpflanzen, entscheiden der Standort des Beets und die individuellen Vorlieben. Bevor sie das Kräuterhochbeet anlegen, informieren sich Gartenbesitzer, welche Kräuter gut zusammenpassen und welche Bedingungen sie an ihre Umgebung stellen.