Gartenhaus mit Blech decken – So geht‘s

Ein Gartenhaus mit Blech zu decken ist oft sinnvoll und recht einfach. Foto: maginnis via Twenty20
Ein Gartenhaus mit Blech zu decken ist oft sinnvoll und recht einfach. Foto: maginnis via Twenty20

Für viele Gartenbesitzer ist das Gartenhaus ein Rückzugsort, ein Lagerraum aber auch die Möglichkeit, das Buffet für das nächste Grillfest aufzubauen.

Je nach Einrichtung und Gestaltung des Gartenhauses können Sie es für die unterschiedlichsten Dinge nutzen. Das beschränkt sich tatsächlich nicht nur auf den Sommer. Wer ein frostsicheres Gartenhaus im Garten stehen hat, kann hier auch im Winter in gemütlicher Runde mit Freunden und Familie sitzen und so den vorhandenen Wohnraum im Haus um eine weitere Möglichkeit erweitern.

Dafür ist es natürlich notwendig, eine Heizmöglichkeit im Gartenhaus zu haben. Eine Infrarotheizung kann hier wahre Wunder wirken. Doch damit die Einrichtung des Gartenhauses erfolgen kann, muss das Haus als Ganzes erst einmal stehen. Gerade im Garten ist DIY in den letzten Jahren immer mehr in Mode gekommen. Denn ein selbst geplantes und gebautes Gartenhaus entspricht zu 100 Prozent Ihren Wünschen und Vorstellungen, wohingegen Sie bei einem gekauften Bausatz oder gar einem Fertighaus immer das nehmen müssen, was der Markt gerade hergibt.

Schon gewusst?

Nicht jedes Gartenhaus kann immer genehmigungsfrei gebaut werden. Zuweilen müssen selbst Gartenhäuser, die genehmigungsfrei sind, zumindest beim Bauamt oder dem Bauordnungsamt angemeldet werden.

Für einen ersten Überblick, was Sie ohne Genehmigung bauen dürfen und was genehmigungspflichtig ist bzw. welche Kriterien Ihr Gartenhaus erfüllen muss, reicht ein Blick in die Musterbauordnung der Bauministerkonferenz. Diese bietet einen Rahmen für die bestehenden Bauordnungen in den einzelnen Bundesländern. Die Regelungen in den Bundesländern können allerdings teilweise abweichen – daher sollten Sie Ihr Vorhaben grundsätzlich einmal mit dem zuständigen Bauamt vor Ort abklären.

Gartenhaus mit Blechdach decken – Schritt für Schritt

Sie planen den Bau eines Gartenhauses oder haben in Ihrem Garten bereits ein älteres Gartenhaus stehen, das ein neues Dach bräuchte? Blech wird als Baustoff für die Dachdeckung grade von Gartenhäusern in den letzten Jahren immer beliebter. Wir zeigen Ihnen in der Folge, wie Sie schnell und unkompliziert Ihr Gartenhaus selbst mit einem hochwertigen Blechdach eindecken können

1)    Das Dach ausmessen

Als Erstes muss das Dach natürlich ausgemessen werden. Dabei sollten Sie stets berücksichtigen, dass die Dacheindeckung ein Stück weit über das Dach hinausragt. Haben Sie die konkreten Maße, können die Dachbleche bestellt werden.

2)    Die passenden Dachbleche bestellen

Bei der Auswahl der richtigen Dachbleche kommt es auf verschiedene Faktoren an. Einmal ist da natürlich die Optik. Pfannenbleche für die Dacheindeckung beispielsweise sehen klassischen Dachpfannen auf den ersten Blick sehr ähnlich. Sie sind allerdings deutlich leichter und auch erheblich günstiger in der Preisgestaltung.

Alternativ sind Trapezbleche eine sehr gute Variante. Wer das Wort „Blechdach“ hört, denkt oft zuerst an alte Wellblechdächer. Mit den dünnen und oft nicht sehr hochwertigen Wellblechen von vor dreißig Jahren haben allerdings die heutigen Dacheindeckungen nicht mehr viel zu tun. Auch Wellbleche für das Dach sind heute deutlich hochwertiger als damals.

3)    Dachbleche zuschneiden

Die meisten Schneidearbeiten haben Sie in der Regel bei der Verwendung eines Trapezbleches oder eines Wellbleches. Am einfachsten ist es, wenn Sie die erste Platte direkt auf das Dach auflegen. Am First müssen sich die Platten treffen, und am unteren Ende des Daches muss das Blech etwa 10 cm in die Regenrinne hineinragen, sodass der Regen vom Dach aus direkt in die Rinne abläuft.

Haben Sie hier die entsprechenden Maße eingezeichnet, schneiden Sie das Dachblech mit einer Blechschere zu. Eine Stichsäge mit einem entsprechenden Metallschneideblatt ist zwar theoretisch auch möglich. Deutlich schönere Schnitte und Kanten setzen Sie allerdings mit der Blechschere.

4)    Schnittkanten versiegeln

Neben den notwendigen Schnitten für die Länge der Bleche müssen Sie beim letzten Blech auf dem Dach in der Regel auch einen Schnitt über die komplette Länge vornehmen, um die Breite des Bleches anzupassen. Bevor Sie die Bleche verlegen, sollten Sie die Schnittkanten streichen und trocknen lassen. Wichtig ist dabei, eine Farbe zu verwenden, die die Schnittkanten vor dem Einfluss von Feuchtigkeit schützt, da sich sonst schnell Rost bilden kann.

5)    Dachbleche verlegen

Wenn Sie sich für Trapezbleche oder Wellbleche entschieden haben, legen Sie nun die erste komplette Platte auf das Dach. Anschließend muss die Platte mit der Unterkonstruktion vernagelt werden. Dann legen Sie die zweite Platte so daneben, dass diese überlappt. Dabei sollte mindestens eine ganze Welle doppelt belegt sein. In dem Bereich, an dem die beiden Bleche überlappen, nageln Sie Bleche zusammen fest.

Pfannenbleche können Sie übrigens ebenfalls in Platten bekommen, die Sie dann wie Trapez- oder Wellenbleche verlegen. Es gibt Pfannenbleche allerdings auch als einzelne Pfannen. Wenn Sie sich für diese Variante entscheiden, muss jede einzelne Pfanne separat angebracht werden.

Tipp

Dachbleche können direkt in die Dachbretter vernagelt werden. Um allerdings eine bessere Luftzirkulation unter dem Blechdach zu gewährleisten und Kondenswasser unter den Blechen zu vermeiden, empfiehlt es sich, auf die Dachbretter noch eine Unterkonstruktion aus Latten zu setzen. Mit dieser Unterkonstruktion werden die Dachbleche dann vernagelt.

6)    Firstbleche verlegen

Nun ist das Blechdach für Ihr Gartenhaus fast fertig. An der Stelle fehlen nur noch die Firstbleche. Am First des Gartenhauses treffen nun die Kanten der beiden Dächer zusammen. Auf diese Kanten müssen Sie Firstbleche verlegen. Diese sehen ebenfalls aus wie klassische Dachfirstpfannen, bestehen allerdings aus Blech und sind deshalb deutlich leichter aufs Dach zu transportieren. Auch die Firstbleche müssen überlappen – hier sind in den meisten Fällen allerdings Vorstanzungen vorhanden, die zeigen, wie die Bleche angebracht werden sollten. Nun werden die Firstbleche noch angenagelt. Schon ist das eigentliche Dach fertig.

7)    Dachrinnen anbringen

Bei diesem Punkt scheiden sich tatsächlich die Geister. Mancher Handwerker rät dazu, erst die Dachrinnen anzubringen, da so von Anfang an die klaren Grenzen des Daches aufgezeigt sind. Andere empfehlen eher, die Dachrinne erst am Ende anzubringen, da dann bei der Arbeit am Dach kein Schaden an der Dachrinne entstehen kann.

Fazit

Ein Blechdach Gartenhaus sieht nicht nur gut aus, es bietet auch eine gute Wärmeisolierung im Winter und eine gute Wärmedämmung im Sommer – zumindest, wenn Sie mit einer Unterkonstruktion gearbeitet haben. Dachbleche mit einem extra Tropfschutz sind dabei zusätzlich so beschichtet, dass Regen auf dem Dach keinen so starken Lärm mehr verursacht wie bei älteren Blechdächern.